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H2TO - Entwicklung einer innovativen wasserstoff-basierten Ofentechnologie zur Herstellung tonkeramischer Werkstoffe
Herausforderung der Energiewende: Was passiert, wenn die Sonne scheint und der Wind bläst, die Energiemengen aber nicht abgenommen werden können? Und was passiert anders herum, wenn die Wolken die Sonne verdunkeln oder mal kein Wind weht, aber Haushalte und Unternehmen nach Energie verlangen?
Die Transferstelle Bingen hat eine Lösung für diese Frage: Schon in dem vorangegangen Projekt VEVIDE, konnte eine Speicherlösung entwickelt werden. Um die oben beschriebene Situation in den Griff zu bekommen, braucht es langfristig vor allem eines: Energiespeicher und Flexibilität. Die Möglichkeit, den Stromverbrauch oder auch die Stromerzeugung flexibel zu steuern und somit Stromlasten in andere Zeiten zu verschieben, also eine Flexibilität bereitzustellen, nennt man auch Lastmanagement. Ein hohes kurzfristig erschließbares Lastverschiebungspotential ist vor allem im produzierenden Gewerbe bzw. in der energieintensiven Industrie zu finden.
Mit Hilfe des sogenannten Lastmanagement kann der eigene Stromverbrauch an den Strommarksignalen entsprechend ausgerichtet, Produktionsprozesse flexibel gesteuert und dadurch die eigenen Stromkosten nachhaltig reduziert werden. Hierfür ist es notwendig, dass ein Unternehmen seine flexiblen Lasten identifiziert. Das sind gut steuerbare Anlagen, bei denen sich der Verbrauch relativ einfach verringert, erhöhen oder in gewissen Grenzen zeitlich variabel verschieben lässt. Darüber hinaus können Unternehmen auch ihre flexiblen Lasten an unterschiedlichen Märkten, wie z.B. dem Regelenergiemarkt oder dem Spotmarkt, anbieten, und so weitere Einnahmen generieren.
Aufbauend auf den Ergebnissen des VEVIDE–Projektes aus dem Jahr 2012-2015 werden von der Transferstelle Bingen im Rahmen des Folgeprojekts VEVIDE - Branchenanalyse geeignete Industriebranchen mit hohem Lastmanagement-Potenzial in Form einer Erstanalyse in Workshops und Seminaren mit Branchenvertretern identifiziert, branchenspezifisch vorhandene Flexibilitäten detailliert untersucht und die zu deren Nutzung verfügbare Technik bewertet. Durch den branchenspezifischen Ansatz soll die Identifizierung und Nutzung von Lastmanagementpotenzialen wesentlich vereinfacht, die Hemmschwelle bei potenziellen Anbietern industrieller Flexibilität deutlich gesenkt und die Vermarktung verfügbarer Lastmanagementpotenziale ausgeweitet werden. Weiterhin wird an einer realen Anlage der stromorientierte Betrieb des Lastmanagementsystems getestet. In einem Probebetrieb sollen neben der Optimierung der Eigenstromversorgung auch die Strategien zur Vermarktung verfügbarere Lastmanagementpotentiale an weiteren Strommärkten entwickelt werden.
Förderprojekt
01.09.2017 – 30.06.2019
201.728 €
181.555 €
Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) Rheinland-Pfalz
Ziel des Projektes ist es, die auftretenden Herausforderungen der Energiewende gemeinsam mit den Branchen und Unternehmen in Rheinland-Pfalz zu bewältigen und das Potential zur Lastverschiebung zur Speicherung der Energie vor Ort zu erschließen. Hierbei spielt zu Beginn vor allem die Informations- und Datenlage eine wichtige Rolle. Das Anknüpfen an das abgeschlossene Projekt VEVIDE zielt darauf ab, über Verbände und Branchen-Cluster eine breite Masse an Unternehmen für das Thema zu mobilisieren und die Akzeptanz für das Thema zu schaffen.
Das Projekt wird einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Erschließung bereits vorhandener Lastmanagementpotenziale in Industrie und Gewerbe und zur sicheren Integration eines zunehmenden Anteils an Strom aus Windenergie und PV in hochwertige Energieversorgungsstrukturen leisten.
Das Projekt VEVIDE - Branchenanalyse wurde Mitte des Jahres 2019 fertiggestellt und bringt durch die Erfahrungen und Erkenntnisse neue Impulse in der Beratung von Industrie und Gewerbe mit sich. Auch spannend bleibt das Thema neben den Energiethemen in Industrie und Gewerbe auch kommunale Verbraucher und Erzeuger in das Feld der Flexibilität und erneuerbarer Versorgung einzubinden.
Das Projekte zeigte zum einen, dass Flexibilität in der Transformation der Energiewelt, von konventionell auf erneuerbar, weiterhin gebraucht wird. Ohne (erweitertes) Lastmanagement wird es in Zukunft im System der Energieversorgung sowie auf der wirtschaftlichen Seite zu Problemen kommen. Zum anderen zeigte sich der weiter anstehende hohe Zeitaufwand für die Sensibilisierung und Identifizierung im Thema der Flexibilität.
Trotz – oder gerade wegen dieser Rahmenbedingungen ist es im Projekt VEVIDE - Branchenanalyse gelungen, ein Pilotunternehmen zur Identifikation und Einbindung von Anlagenflexibilität zu führen.
Sehen Sie selbst im Video welche Vorteile das Achten auf Erneuerbaren Strom sowie die Flexibilisierung und Ansteuerbarkeit von Verbrauchern zur Nachhaltigkeit des täglichen Tuns führen kann.
Hier geht es zur Projekthomepage www.vevide-rlp.de
Videos: